Dummyfarben 1x1

Das typische Training mit Retrievern ist das sogenannte Dummytraining. Es simuliert das Apportieren mit Hilfe einer Attrappe (engl. dummy) von Wasservögeln und Kleinwild bei der Jagd. 

Die gängigsten Dummies sind längliche Canvas-Säckchen gefüllt mit Kunststoffgranulat. Das Standard-Dummy ist grün, wiegt 500 Gramm  und ist schwimmfähig. Form, Farbe, Gewicht, Größe, Material, Qualität und Preis unterscheiden sich natürlich von Hersteller zu Hersteller. Dummys können außerdem mit verschiedenen Duftstoffen präpariert werden. 
Die optischen und gewichtsmäßigen Unterschiede sollen nicht die individuellen Geschmäcker der Kunden bedienen, sondern haben durchaus ihren Sinn und manche unterstützen auch ganz bestimmte Ausbildungsziele. 

 

Basis erfolgreicher Dummyarbeit ist das gute Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund beim Markieren, Suchen und Einweisen.

Foto: rechts: Standarddummy 500g, mitte: Dummy 250g, links: Welpendummy 100g 

Wie sehen Hunde?
Um die farbliche Auswahl der Dummies beim Training hundgerecht zu bestimmen, sollten wir über die optischen Fähigkeiten des Hundes bescheid wissen.

Die Sehfähigkeiten unserer Haushunde resultieren noch aus der Zeit als Sie Jäger und „Wölfe“ waren. Um erfolgreich zu jagen, mussten sie gut in der Dämmerung sehen können und Bewegungen rasch erkennen. Optische Farbvielfalt hingegen war nie lebensnotwendig. 
Es wurde lange angenommen, dass Hunde nur schwarz-weiß sehen können. Aktuell wissen wir nun, dass Hunde ein Farbspektrum sehen. Allerdings unterscheidet es sich  deutlich von dem des Menschen.
Während der Mensch mit drei verschiedenen Farbrezeptoren (für Blau-, Grün-, und Rottöne) sieht, ist der Hund rotblind. Er nimmt die Umgebung nämlich nur mit Rezeptoren für Grün- und Blautöne wahr.

Zusammengefasst sieht unser Hund:

  • weniger bunt
  • bessert in der Dämmerung
  • schneller und genauer Bewegungen
  • in einen Blickfeld von bis zu 240°

Wissenschaftliche Erklärungen hierzu finden sich zur genüge. Der praktische Bezug für die Dummmyarbeit ist allerdings sehr hilfreich. Dummys unterscheiden sich in  Farben, Formen, Gewichten, Qualität und Beschaffenheit. Die Auswahl dieser Trainingshilfen sollte allerdings nicht nach dem persönlichen Geschmack erfolgen. Vielmehr der Trainingszweck entscheidet welches Dummy ich wähle.

Grün

Ein grünes Dummy auf grünem Hintergrund ist für den Hund noch schwerer zu erkennen als für den Menschen.
Allerdings hat der Hund selbst auf dunklem Wald- oder Ackerboden Schwierigkeiten den Kontrast zu sehen.

Der vierbeinige Kollege muss das Dummy in diesem Fall fast ausschließlich mit der Nase finden.
Wichtig: Bei Workingtests und Dummyprüfungen werden grüne Dummies eingesetzt. Deshalb sollte der Hund genau diese Farbe gut beherrschen.

Orange

Das orange Dummy kann der Hund auf grünem Hintergrund zwar erkennen, allerdings nicht so gut wie der Mensch.

 

Auf Acker- oder Waldboden ist orange für den Hund fast unsichtbar.

Auch hier muss er seine Nase sehr stark einsetzten.

Rot

Rot und orange ist für den Hund ähnlich in der optischen Unterscheidung. 


Allerdings können wir uns zu Nutze machen, dass wir es sehr gut sehen können und der Hund nicht.

Blau

Blau ist wesentlich besser sichtbar für den Hund als grün, orange und rot. 

 

Deshalb bietet es sich für vierbeinige Anfänger zum Einstig ins Dummytraining an.

 

Außerdem kann man dem Hund mit blauen Dummies noch eine optische Hilfestellung anbieten.