In der Zwischenzeit hat sich diese spezielle Art der jagdlichen Hundeausbildung zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt. Dummytraining kann aber auch unter rein sportlichen Gesichtspunkten betrieben werden. Durch wechselndes Gelände und unterschiedlichste Apportieraufgaben ist dies eine sehr anspruchsvolle, interessante und abwechslungsreiche Arbeit für den Hund, die ihn körperlich und geistig fordert. Dummyarbeit stammt ursprünglich aus
England und stand unter der Zielsetzung der später jagdlichen Führung des Retrievers.
Dummys wiegen standardmäßig 500g (im Wettkampf) und bieten die Möglichkeit den Hund ohne Wild auf die jagdliche Praxis vorzubereiten. Dabei wird das Dummy meist ausgelegt oder geworfen. Teilweise wird es aber auch mit dem sogenannten Dummy-Launcher über eine größere Distanz geschossen. So kann der Effekt des «nach dem Schuss» nachgestellt werden.
Einschränkend ist hierbei festzustellen, dass zwar nicht alle wichtigen Qualitäten eines guten Jagdhundes anhand von Dummys getestet werden können, aber doch viele wichtige Ausbildungselemente damit prüfbar sind.
Mensch und Hund, können mit ihrem ausgebildeten Retriever an Dummyprüfungen und an Workingtests teilnehmen. Dazu mehr unter "Prüfungen und Tests". Es gibt keine speziellen Prüfungsordnungen dafür, vielmehr werden Jagdsituationen nachgestellt. Je nach Beschaffenheit des Geländes, gestaltet der Richter die Aufgaben selbst, was vom Hund einiges an Können und Flexibilität verlangt.
Wie schon unter Dummyarbeit angeführt baut diese Arbeit mit dem Hund auf drei Grundpfeilern auf: Steadiness,Markieren, Einweisen und Verlorensuche..
Steadiness/Standruhe
Der Hund soll ruhig und konzentriert neben seinem Hundeführer warten, während Dummys geschossen, geworfen oder ausgelegt werden.
Ebenso soll er Ruhe bewahren, während andere Hunde in der Dummyarbeit sind.
Er soll nicht fiepen oder winseln und nicht ohne Aufforderung loslaufen (sogenanntes “einspringen”).
Markieren
Der Hund soll sich die Flugbahn des Dummys und die Fallstelle(n) merken, möglichst schnell in gerader Linie in das Fallgebiet laufen, das Dummy aufnehmen und
bringen.
Findet er das Dummy nicht sofort, soll er selbständig und ergeizig im Fallgebiet suchen.
Einweisen
Wenn der Hund wegen der Sichtverhältnisse nicht die Möglichkeit zum Markieren hatte, der Hundeführer aber den Bereich kennt, in dem sich das Dummy befindet, muss er
seinen Hund einweisen.
Mit Hilfe der Stimme oder Pfeife und Handzeichen dirigiert er den Hund direkt ins Fallgebiet (voran, rechts/links, zurück ). Der Hund sucht also auf Einweisung des Hundeführers.
Verlorensuche
Bei der Verlorensuche wird der Hund in ein bestimmtes Gebiet geschickt, welches er systematisch, konzentriert und selbstständig absuchen soll.
In diesem Gebiet liegen ein oder mehrere Dummys, deren Auslegen er nicht beobachten konnte.
Gefundene Dummy müssen direkt zum Menschen gebracht werden und dürfen unterwegs nicht mit anderen getauscht werden.