Fördern - aber nicht überfordern

Mit der Entscheidung, sich einen Jagdhund nach Hause zu holen sollte klar sein, dass dieser ein aktiver und arbeitsfreudiger Geselle ist. 


Der Labrador z.B. möchte seinem Besitzer gefallen. Die Engländer nennen diese Eigenschaft "will to please". Diese, auch im Rassestandard geforderte Eigenschaft zeichnet vor allem die "Field-Trial-Labrador" aus.
Die Beschäftigung sollte altersgerecht gestaltet werden, der Welpe und Junghund darf weder körperlich überanstrengt, noch geistig überfordert werden.
Da eine dauerhafte Unterforderung leicht in unerwünschtem Verhalten enden, sollten kurze und mehrmals täglich stattfindende Trainingseinheiten erfolgen.

 

Hier Anhaltspunkte für die Arbeit mit dem Hund (bezogen auf den Labrador-Retriever):

 

Welpenalter:

- Erlebnisspaziergänge  

  Faustformel:

  pro Lebenswoche ca. eine

  Minute oder pro Lebens-

  monat ca. 5 Minuten. 

- Hierpfiff

- an der Leine gehen

- Sitz

- Platz

- Absetzen und warten

- Schwimmen (wenn es die

  Jahreszeit zulässt)

 

Junghund:

- Fuß gehen mit und ohne

  Leine

- Abrufen (Hierpfiff) in

  verschiedenen Situationen

  und unter Ablenkung

- Apportieren von ruhenden

  Dummys
- jagdliche Trainingseinheiten

  können eingeführt werden

 

- Wenn es die Jahreszeit 

  zulässt - schwimmen gehen

 

Hunde ab dem 10. Monat:

 

- Alle Grundgehorsams

  übungen und festigen

- Das Dummyarbeit

  kann aktiver betrieben

  werden (nicht mit

  Trainingscharakter)

- jagdliche Trainingseinheiten

  können intensiviert werden

- Wenn es die Jahreszeit

  zulässt - schwimmen gehen

 

Hunde ab dem 12. Monat:

 

- Röntgen lassen (HD/ED)

Je nach Befund kann man den Hund ab diesem Alter körperlich voll belasten

Auch geistig sollte man den Hund ab nun fördern  und auch fordern.


Diese Tabelle soll Anhaltspunkte darstellen, und nicht als Regelwerk verstanden sein. Englische Züchter und Verbände lassen Ihre Hunde oftmals bewusst bis zum 10. Monat "roh". Roh bedeutet, dass bis hierhin nicht aktiv am Hund gearbeitet wird.


Wichtig ist bei jeder Beschäftigung, dass man den Hund nicht überfordert und sich dem Lerntempo des Hundes anpasst. 

 

Retrieverbesitzer dabei zu beobachten,  wie sie ihren Hund sinnvoll beschäftigen kann ein Genuss sein. Denn der Retriever ist ein bewegungsfreudiger, arbeitsamer und gelehriger Hund der wie selbstverständlich mit seinen Besitzer zusammen arbeitet.

Die Voraussetzung ist allerdings: - der Hund hat gelernt, dass es sich lohnt!